Joseph-Gottlieb Kölreuter Institut für PflanzenwissenschaftenAm Fasanengarten 2 D-76131 Karlsruhe, Tel. (0721) 608 - 42145. e-mail. So finden Sie uns April-September Mo-Fr 8-16, So 10-16, Oktober-März Mo-Fr 8-15, So 10-14 Uhr, Eintritt frei!
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Was gibt es Neues?Bronzekurs Artenkenntnis Wenn man Arten schützen will, muss man sie erst einmal erkennen können. Während es früher Teil der Allgemeinbildung war, dass man eine Fichte von einer Tanne oder einen Wiesensalbei von einem Löwenmäulchen unterscheiden konnte, sind inzwischen nur noch wenige Menschen in der Lage, selbst gängige Pflanzen zu erkennen. Artenkenntnis scheint noch schneller zu schwinden als die Artenvielfalt - ein Teufelskreis. Zunehmend wird die Artenkenntnis an das smartphone und KI-basierte Algorithmen übertragen. Freilich, diese technischen Werkzeuge sind nur so gut wie die Trainingsdatensätze, mit denen sie gefüttert werden. Das sind immer öfters die Zuordnungen der Nutzerinnen und Nutzer und daher funktionieren diese Werkzeuge auch nicht mehr so gut wie anfangs, als sie noch auf Expertenwissen gründeten. Es hilft also nichts: man muss menschliche Artenkenntnis üben, trainieren und dies auch überprüfen. Dipl. Biol. Maren Riemann bietet in Zusammenarbeit mit dem Verein der Gartenfreunde eine solche Prüfung an, eine gute Möglichkeit, um Naturkenntnisse zu professionalisieren.
Ausstellung Fabelhafte Fabaceen läuft derzeit in den Gewächshäusern, Eintritt frei. Die Schmetterlingsblütler (Leguminosen) gehören zu den formenreichsten Familien der Blütenpflanzen. Für uns Menschen sind sie von besonderer Bedeutung. Sie leben nämlich in einer Symbiose mit bodenlebenden Bakterien, den Rhizobien. Diese Bakterien wandern in die Wurzel ein und sind in der Lage, den Luftstickstoff in Ammonium umzuwandeln und der Pflanze zur Verfügung zu stellen. Die Pflanze "bedankt sich" mit Zucker, der die Bakterien am Leben erhält. Beide Seiten profitieren von dieser Zusammenarbeit. Das Ammonium wird dann für die Bildung von Protein eingesetzt. Daher können Leguminosen ihre Nachkommenschaft mit einem reichen Vorrat an Speicherproteinen ausstatten. Als die Menschen vor etwa 10000 Jahren damit begannen, Leguminosen als Nutzpflanzen anzubauen, erschlossen sie sich auf diese Weise eine pflanzliche Proteinquelle. Während die Menschen davor Proteine entweder aus der Jagd oder aus der nomadischen Viehzucht beziehen mussten, konnten sie nun sesshaft werden, Städte gründen und Zivilisationen aufbauen. Überall, wo Hochkulturen entstanden, steckt daher eine Leguminose dahinter - in Mesopotamien Linse und Erbse, in Ostasien die Sojabohne, in den vorkolumbianischen Zivilisationen Amerikas Bohnen. Aufgrund dieser großen Bedeutung hat der Verband der Botanischen Gärten die Leguminosen (botanisch als Fabaceen bezeichnet) als Thema ausgerufen.
Tropische Nutzpflanzen Führung von Anna Christ, Do, 23. Juni 2024, 18:00-19:00. MEHR Bericht in der BNN über die Führungen von Anna Christ
Garten virtuell. Als Alternative für einen wirklichen Besuch im Garten haben wir während der Coronazeit einige virtuelle Angebote entwickelt, die man immer noch nutzen kann:
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Pflanze des Monats: Solanum betaceumIm Südteil des Sukkulentenhauses, unweit der Pelargoniensammlung wächst die Baumtomate. Sie ist tatsächlich ein Verwandter unserer Tomate und wenn sie blüht, kann man das an den tomatenartigen, aber weißen Blüten sehen. Auch die Früchte ähneln den Tomaten, haben jedoch eine härtere Haut und sind weniger süß, aber dennoch aromatisch. Als Beilage zu pikanten Gerichten ist sie in Lateinamerika beliebt. So wie für die meisten Nutzpflanzen aus der Familie der Nachtschattengewächse, begann die Nutzungsgeschichte der Baumtomate, oft auch Tamarillo genannt, in Südamerika. Lange kannte man keine Wildformen, so dass ihr Ursprung rätselhaft war. Inzwischen hat man jedoch bei einer Expedition in Bolivien die wilde Tamarillo gefunden. Sie ähnelt der Kulturform sehr, man vermutet, dass die Domestizierung noch nicht sehr lange zurückliegt, etwa zur Zeit, als Columbus in der Karibik landete. Inzwischen wird die Tamarillo überall dort angebaut, wo spanische und portugiesische Kolonien waren, etwa auf Madeira oder den kanarischen Inseln.
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Was gibt es zu sehen?
Freiland: Orlaya blüht (Bild, Maren Riemann) . Medizinalrhabarber blüht . Einkorn, Emmer, Dinkel . Sukkulentenhaus: Aloe blüht . Tamarillo . Zwergpapaya fruchtet . Eingangsbereich: Kannenpflanze . Hirschgeweihfarn . Gnetum-Strauch . Palmenhaus: Balsabaum . Chamaedorea fruchtet . Currystrauch . Tropenhaus: Schneckensamen . Ohrenpfeffer . Tamarinde . Seerosenhaus: Goethea . Baumwolle blüht . Süßkartoffel blüht |
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Faszination PflanzePflanzen sind voller Geheimnisse und helfen uns, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Überraschende Blickwinkel auf den Flickr-Seiten von Maren Riemann. |