Das Hohe Veilchen ist in unserer Region unverkennbar durch aufrechten Wuchs und lange, lanzettliche Blätter. Im Gegensatz zu allen anderen Veilchen-Arten, die nur sehr niedrige Wuchshöhen erreichen, wird das Hohe Veilchen bis zu 70 cm hoch. Es besiedelt Wegränder und Waldwegsäume in Flussauen sowie feuchte Säume im allgemeinen.
Die Bestände des Hohen Veilchens haben in den letzten Jahrzehnten ebenso wie die Vorkommen der beiden anderen in Baden-Württemberg ausschließlich in der Rheinebene vorkommenden Arten Kleines Veilchen (Viola pumila) und Gräben-Veilchen (Viola stagnina) dramatisch abgenommen. Hauptursache hierfür ist das Verschwinden der Feuchtwiesen in den Flussauen durch Kiesgewinnung, Absenkung des Grundwasserspiegels, Trockenlegung und intensive Beweidung sowie Eutrophierung und Verschilfung der Feuchtwiesen. Eine gründliche Kartierung des Hohen Veilchens Ende der 80-er Jahre erbrachte entlang des Rheins nur noch sehr wenige Fundorte. Auch eine 2011 durchgeführte detaillierte Untersuchung der Vorkommen im Nördlichen Oberrhein-Tiefland durch Martin Sommerfeld ergab zwischen Rastatt und Mannheim lediglich zwei mittelgroße Populationen, während ein Großteil der in den 80-er Jahren noch vorhandenen Fundorte erloschen bzw. verschollen ist oder nur noch aus sehr wenigen, stark gefährdeten Einzelpflanzen besteht.
Mit einer weiteren Abnahme der Bestände ist zu rechnen, weshalb das Hohe Veilchen auf besondere Schutzmaßnahmen angewiesen ist.