Dracontium gigas (Titanenblatt)
Das Titanenblatt Dracontium gigas entstammt den Regenwäldern Mittelamerikas (Nicaragua und Costa Rica) und ist die neuweltliche Antwort auf die altweltliche Titanenwurz Amorphophallus und ebenso ein riesenhafter Vertreter der Aronstabgewächse. Mit 3 bis 4 Metern Länge und Durchmesser sind die Ausmaße wahrhaft gigantisch. Dafür treibt aus jeder Knolle nur ein einziges Blatt, und die Knolle muss manchmal erst ein Jahr in der Erde liegen müssen, bevor es sich regt. Die Blüte verrät die Verwandtschaft mit unserem Aronstab, freilich ist das Hochblatt purpurrot und der Kolben in der Mitte riecht gewöhnungsbedürftig. Aufgrund seines schlangenartig aufstrebenden Blattstiels wird das Titanenblatt bei den einheimischen Stämmen, den Cabecaren und den Bribri in Costa Rica gegen Schlangenbisse eingesetzt. Dazu wird ein Absud aus der Knolle auf die gebissene Stelle aufgebracht, ebenso benutzen die Indios die Knolle gegen Würmer und andere Parasiten. In der Tat konnte inzwischen gezeigt werden, dass ein Extrakt aus Dracontium die Zerstörung des Muskelgewebes durch Schlangengift aufhalten kann.