2015_07 Reis der Zukunft
Worum geht es?
Die Landwirtschaft der Zukunft muss nachhaltiger werden. Entscheidend dabei ist der sorgfältige Umgang mit der lebenswichtigen Ressource Wasser. Das rapide Wachstum der Städte, das Vordringen der Wüsten und das Wachstum der Weltbevölkerung begrenzt die Fläche, die für die Landwirtschaft zur Verfügung steht. Die Grüne Revolution hat in den letzten fünfzig Jahren den Ertrag pro Fläche verfünffacht und damit die Ernährung gesichert (dass es immer noch Hunger auf unserem Planeten gibt, hat nichts mit Landwirtschaft, sondern vor allem etwas mit Verteilungsgerechtigkeit zu tun!). Dieser unbestrittene Erfolg ist zunehmend bedroht - überstrapazierte Böden verdorren, wertvolles Trinkwasser wird für die intensive Landwirtschaft gebraucht, Böden werden salzig. Gemeinsam mit dem International Rice Research Institute (IRRI) auf den Philippinen arbeiten wir daher daran, Reis zu züchten, der mit weniger Wasser auskommt und dennoch hohen Erträge bringt. Von uns entdeckte Mutanten, bei denen das Stress-Hormon Jasmonsäure (das "Adrenalin der Pflanze") nicht gebildet wird, kommen überraschenderweise besser mit Dürre zurecht als normale Reispflanzen. Dies führte zur Entdeckung von Genen, die dazu beitragen, dass Reis in Stress-Situationen "einen kühlen Kopf" behält und besser zurechtkommt. Mit diesem Wissen kann man nun durch sogenanntes smart breeding schneller die vielversprechenden Kandidaten für die Züchtung identifizieren. Das Karlsruhe House of Young Scientists (KHYS) hat nun diese Kooperation mit einem Kooperationsstipendium gefördert. Im Rahmen dieser Kooperation wird im Oktober am KIT ein Symposium zum Thema "Nachhaltigkeit für Landwirtschaft und Ernährung" auch unter Einbindung anderer Gruppen am KIT abgehalten werden.
Kontakt: Dr. Michael Riemann