Worum geht es? Unsere Märkte werden globaler und Europa wird von zahlreichen neuen Pflanzen überschwemmt. Die Identität dieser Pflanzen und der aus ihnen hergestellten Produkte wird zentral, um die Verbraucher gegen Verfälschungen mit wirkungslosen oder gar schädlichen Ersatzpflanzen zu schützen. Die Identität eines Organismus ist in seinen Genen kodiert. Daher kann man Unterschiede in bestimmten Markergenen dazu benutzen, einen Organismus zu identifizieren. Wir nutzen genetische Fingerabdrücke, um Pflanzenarten in einem Produkt zu bestimmen.

Wie gehen wir vor? Eine molekulare Identifizierung ist nur so gut, wie sie auf einer sicheren Referenz gründet. Im Botanischen Garten des KIT kultivieren wir daher Belegpflanzen, deren Echtheit wir mit klassischer Bestimmung, aber auch über molekulare Marker überprüfen. Die Qualität unserer Sammlungen hat sich herumgesprochen und wird daher regelmäßig auch von internationalen Gastwissenschaftlern genutzt. Ob Stevia, Chia, Moringa oder Bambustee - mithilfe unserer Vergleichspflanzen konnten wir unter den zahlreichen Modetrends schon zahlreiche Verfälschungen und Verwechslungen aufdecken.

Herba Sinica Kurier (April 2012)

Die Arbeitsgemeinschaft deutscher TCM-Apotheken besuchen im Rahmen ihrer Jahrestagung den Botanischen Garten und informierten sich über unser Projekt zur Authentifizierung von Pflanzen der Traditionellen Chinesischen Medizin mithilfe von molekularen Markern, ein Kooperationsprojekt mit der Firma Phytocomm in Kehl, einem der größten Importeure für TCM-Produkte in Deutschland.

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