Cola nitida - Kolanuss
In Westafrika genießt sie geradezu kultische Verehrung. Der mittelgroße Baum ähnelt in seinem Habitus dem Kakaobaum und das ist kein Zufall. Beide gehören nämlich zu den Malvengewächsen, sind also mit unserer Malve, aber auch dem Hibiskusstrauch verwandt. Auch die Früchte zeigen gewisse Ähnlichkeit in Form und Aufbau und enthalten anregende Alkaloide – im Falle des Kakaobaums Theobromin, bei der Kolanuss kommt noch Koffein hinzu. Die Allerweltslimonade Coca Cola bezieht den zweiten Teil ihres Namens von der Kolanuss, weil sie tatsächlich anfangs ein Extrakt dieser Frucht enthielt (inzwischen wird freilich schnödes Koffein eingesetzt). In ihrer westafrikanischen Heimat wird die Kolanuss auch medizinisch eingesetzt, wenn man sich schlapp und abgespannt fühlt, aber auch zur Anregung von Leber und Galle. Es gibt zahlreiche Arten, am wichtigsten sind Cola nitida und Cola acuminata, die sich anhand der Blattformen unterscheiden lassen. Unsere Pflanze im Tropenhaus scheint eine Zwischenform zu sein, man muss davon ausgehen, dass nur ein Teil der zahlreichen Arten, die über den ganze Regenwaldgürtel Afrikas vorkommen, bekannt ist. Die Früchte werden gepflückt und dann der holzige Inhalt geknackt, die einzelnen Samen werden dann an der Sonne getrocknet. Vor allem bei den Igbo in Nigeria wird die Kolanuss rituell eingesetzt und darf zum Beispiel nur von Männern zubereitet werden.