Campanula cervicaria (Borstige Glockenblume)
Die Borstige Glockenblume fällt durch einen schlank aufrechten Wuchs und ihre dichte borstige Behaarung auf. Die kleinen glockigen violetten Blüten sind in dichten Büscheln angeordnet. Die Art besiedelt Staudensäume, Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte.
Campanula cervicaria steht auf den Roten Listen der Bundesländer sehr weit oben: großteils ist sie bereits ausgestorben oder akut vom Aussterben bedroht. Auch in Süddeutschland sind nur noch einzelne Populationen der Art bekannt. Am einzigen Fundort des Kraichgaus sind die letzten wenigen Individuen in den 2000-er Jahren verschollen. Um einem vollständigen Aussterben der dekorativen Art vorzubeugen, wurde die Borstige Glockenblume 2006 in das Artenschutzprogramm übernommen und eine Erhaltungskultur im Botanischen Garten des KIT angelegt.
Warum die Art überall so selten geworden ist, bleibt unbekannt. Ursachen könnten die andauernde Umwandlung naturnaher Wälder in Forste sein. Denkbar ist aber auch ein Verbiss und Fraß durch Wild.