Rundgang Tropenhaus

Tropenhaus (Plan Thomas Horn und Michael Rühle)

Besonderheiten im Tropenhaus (Auswahl)

Kokospalme (Cocos nucifera)

Gleich am Eingang steht dieser Tausendsassa unter den tropischen Nutzpflanzen: das flüssige Endosperm der jungen Nüsse ist nicht nur voll wertvoller Vitamine und würde früher sogar als Anzuchtmedium von Pflanzenzellen genutzt, sondern ist zudem auch noch keimfrei und daher oft die einzige Möglichkeit, auch ohne Feuer sich in tropischen Ländern etwas Trinkbares zu beschaffen. Die robusten und gleichzeitig geschmeidigen Fasern des Palmstamms taugen zu vielerlei Textilien und die riesigen, aber dennoch eleganten Blätter kann man als Regenschirm oder  Hausdach nutzen. Die Kokospalme wächst schnell und muss immer wieder gekappt werden, um zu verhindern, dass sie das Dach abhebt.

 

Galgant (Alpinia officinarum)

An der Abzweigung stehen die mannshohen, glänzenden und schlanken Blätter des Galgant, eines Ingwergewächses. Sie wachsen jedes Jahr neu aus einem unterirdischen Sproß, einem sogenannten Rhizom, aus und im Spätwinter kann man die sehr attraktiven, orchideenartigen Blüten bewundern. So wie sein Verwandter, der Ingwer (den man im Palmenhaus sehen kann) wird der Galgant seit altersher in der Ayurvedischen Küche genutzt, sein scharfer und aromatischer Geschmack regt die Verdauung an und bringt auch den Kreislauf in Wallung.

 

Kakao (Theobroma cacao)

In der Kurve stehen gleich zwei Bäume dieser vor allem bei Kindern begehrten Frucht. Die kleinen Blüten dieser mit unserer heimischen Malve verwandten Pflanze entspringen direkt am Stamm und einige Monate später stehen dort die rotbraunen und glänzenden Früchte, die bis zu 20 cm Länge erreichen können und leider vor rücksichtslosen Besuchern mit Draht gesichert werden müssen. Dabei schmecken sie in diesem Zustand gar nicht einmal gut - damit daraus die begehrte Schokolade entsteht, muss die Frucht erst einmal einem Fermentationsprozess unterzogen werden.

 

Wunderbeere (Synsepalum dulcificum)

Wenn hier nicht zu viele Besucher genascht haben, kann man an diesem Strauch mit glänzenden Blättern rote Beeren finden, womit diese Pflanzen Mensch und Tier auf kuriose Weise manipuliert. Die Beeren an sich sind nicht besonders süß, was in dem Dschungelklima Westafrikas, wo die Pflanze herkommt, auch wenig Sinn hätte, weil die Frucht im Handumdrehen von Pilzen und Bakterien verrottet würde. Nach Genuß der Beere erscheint aber plötzlich alles Saure süß. Dadurch werden diese Beeren für Tiere attraktiv und die Pflanze kann dadurch sicherstellen, dass ihre Gene weit genug verbreitet werden.