Amaranth-Sammlung

 

Amarant war das Superfood von Inkas, ihre Wertschätzung für diesen Verwandten des bekannteren Quinoa war so hoch, dass sie die Pflanze sogar als Gottheit verehrten. Das war der Grund, warum die Spanier den Anbau von Amarant als "Götzendienst" unter Strafe stellten. Erst in den 1970er Jahren entdeckte der peruanische Wissenschaftler Luis Kalinowski einige Pflanzen, die von Indio-Familien für religiöse Zwecke heimlich angebaut wurden und begann dann, den Anbau von Amarant in Peru voranzutreiben.

Inzwischen ist Amarant auch hierzulande bekannt und wird, vor allem in gepoppter Form, als Bestandteil von Müsli, Riegeln oder gar Schokoladen vermarktet. Weniger bekannt ist jedoch, dass auch das Amarant-Öl sehr spannend ist. Vor allem die Entdeckung, dass es die sehr wertvollen Omega-3-Fettsäuren enthält, die wir sonst nur über Seefisch aufnehmen können, eröffnet ganz neue Perspektiven für die vegane Ernährung (nie wieder Fischölkapseln!). Im deutsch-peruanischen Projekt AMOR, gemeinsam mit der Universität Hohenheim ging es darum, dieses Potential für die Ernährungsindustrie zu erschließen und gleichzeitig wissenschaftlich basierte Qualitätsstandards zu entwickeln, um so zu mehr Verbraucherschutz beizutragen.

Amarant wurde mindestens zweimal domestiziert - einmal in Peru und einmal in Mexiko. Pate standen miteinander verwandte, aber unterschiedliche Wildarten von Amarant. Das ist wichtig, weil sich diese Wildarten deshalb vermutlich in ihrem Gehalt an Omega-3-Fettsäuren unterscheiden. Um die Sache noch komplizierter zu machen, gibt es auch noch die Art A. hybridus, die in ganz Mittelamerika von Südmexiko bis Ecuador vorkommt und möglicherweise als "Genbrücke" zwischen den beiden Zentren der Amaranth-Domestizierung diente.

Wir haben daher eine Sammlung von etwa 100 verschiedenen Amaranth-Typen aus aller Welt angelegt und sowohl hinsichtlich Morphologie, genetischer Verwandtschaft und Inhaltsstoffen charakterisiert. Diese wertvolle Sammlung besteht also nicht nur aus unterschiedlichen Pflanzen, sondern auch dem ganzen Wissen, das über diese Pflanzen zusammengetragen wurde.

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