Nymphoides humboldtiana - Humboldts Seekanne
Auf den ersten Blick sehen sie aus wie zarte Seerosen, daher auch der lateinische Name ("Seerosen-ähnlich"). In Wirklichkeit gehören die Seekannen zu den Fieberkleegewächsen (Menyanthaceae) und sind damit entfernte Verwandte der Korbblütler; sie bevölkern mit ihren filigranen Blüten Sümpfe und Wasserflächen der Tropen und Subtropen. Humboldts Seekanne stammt zum Beispiel aus Südamerika. Zumeist bedecken die Seekannen teppichartig Seen und Teiche. Im Jugendstadium bilden sie Unterwasserblätter, als ausgewachsene Pflanzen dagegen anders geformte und aufgebaute Schwimmblätter. Diese Heterophyllie (so lautet der Fachbegriff für diese Verschiedenblättrigkeit) wird vermutlich über die Farbe des Lichtes gesteuert. Wenn das Licht ins Wasser dringt, werden die längerwelligen Anteile zunehmend weggefiltert, während das kürzerwellige Licht tiefer eindringen (daher sind die typischen Taucherfilme alle sehr blaustichtig). Diese Farbänderung können Pflanzen mit einem Sehfarbstoff namens Phytochrom wahrnehmen. Phytochrom wird durch hellrotes Licht (660 nm) aktiviert und geht dann in eine Form über, die nun plötzlich dunkelrotes Licht (720 nm) absorbiert und dann wieder in die inaktive Ursprungsform zurückgeht. Abhängig von der Farbe des Lichts ist das Phytochrom also unterschiedlich aktiv. Selbst subtile Änderungen dieser Aktivität kann von der Pflanze wahrgenommen werden, um beispielsweise zu messen, ob sie in der Nähe der Wasseroberfläche angekommen ist und nun besser Schwimmblätter bilden sollte.
Standort: Seerosenhaus