Pflanze des Monats Dezember: Christrose (Helleborus niger)
Die Christrose ist eine unserer wenigen heimischen Pflanzenarten, die mitten im Winter das Auge des Betrachters mit auffälligen Blüten erfreut. Obwohl sie in vielen Gärten angepflanzt wird, ist die auch Schwarze Nieswurz genannte Art in Deutschland sehr selten und daher streng geschützt. Ihre Vorkommen beschränken sich fast ausschließlich auf die Alpen im äußersten Südosten Bayerns. Dort besiedelt Helleborus niger schattige Laub- und Tannenwälder auf frischen, kalkhaltigen Böden.
Die Christrose ist morphologisch gesehen eine bis 30 cm hohe, kahle Pflanze mit einem aufrechten Stängel, der meistens nur eine einzige Blüte trägt. Neben den langgestielten, glänzenden und wintergrünen Grundblättern kann man auch ein bis drei schuppenartige Hochblätter erkennen. Die breit eiförmigen Blütenhüllblätter (Perigone) der bis 10 cm Durchmesser erreichenden Blüten sind weiß bis schwach rosa gefärbt und besitzen gelbliche Nektarblätter in ihrem Inneren.
Helleborus niger blüht in der Regel im Winter oder Spätwinter, wobei sich ihre Blüten durch den Schnee schieben. Da bestäubende Blütenbesucher zu dieser Zeit nicht anzutreffen sind hilft sich die Christrose, indem sie ihre Narben lange empfängnisbereit hält. Der Pollen der eigenen Blüten kann so auf sie herabfallen, die Pflanze bestäubt sich dann selber (Autogamie). Die Laubblätter sterben nach dem Aufblühen ab, woraufhin die Blütenhüllblätter ergrünen und die Photosynthese übernehmen. So können fruchtbare Samen ausgebildet werden. Nach deren Reife wachsen schließlich neue Laubblätter heran.
Vergessen Sie bei aller Schönheit bitte nicht, dass es sich bei der Christrose um eine giftige Pflanzenart handelt.