Stipa pennata s. str. (Grauscheidiges Federgras)

Habitus der Grauscheidigen Federgrases, aufgenommen im Botanischen Garten des KIT (Foto: M. Sommerfeld)

 

Das Grauscheidige Federgras ist in unserer Region unverwechselbar durch leicht nickende, lange und weißlich-silbrige Rispen, die zur Fruchtzeit das namensgebende fedrige Erscheinungsbild aufweisen. Dieses Süßgras ist eine Charakterart der kalkhaltigen Sanddünen und Steppenheide-Trockenrasen der Oberrheinebene.

Durch die Aufforstung von Binnendünen, das Betreten und Befahren sowie die Verdrängung durch nichtheimische Pflanzenarten ist das Grauscheidige Federgras in allen deutschen Bundesländern stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht. In drei Bundesländern muss die Art mittlerweile als ausgestorben gelten. Auch in der Oberrheinebene existiert nur noch ein einziges Vorkommen östlich von Brühl im Rhein-Neckar-Raum. Dort ist das Grauscheidige Federgras trotz umfangreicher Pflegemaßnahmen immer noch akut gefährdet.

Daher wurden im Sommer 2004 Samen am Naturstandort bei Brühl gesammelt und aus diesen eine Erhaltungskultur im Botanischen Garten des KIT angelegt. Im Frühsommer können Sie die charakteristischen langen fedrigen Fruchtstände dieses Süßgrases auf dem Erhaltungsbeet und der Abteilung "Pflanzen der Südalpen" im Freiland bestaunen.