2014_12: Getreide für die Wüste

Desertcereal
Die Landwirtschaft der Zukunft muss nachhaltig sein. Wir forschen für Getreide, das mit Trockenheit besser zurechtkommt.

Die Landwirtschaft der Zukunft muss nachhaltig sein. Der sparsame Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser steht dabei im Mittelpunkt. In einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem ägyptischen Science and Technology Fund geförderten Projekt arbeiten wir daran, die Trockenresistenz von Reis und Weizen zu verbessern.

Ausgangspunkt ist eine in unserer Arbeitsgruppe entwickelte Sammlung von Reismutanten, bei denen Jasmonsäure, ein zentrales Stress-Hormon, nicht mehr gebildet werden kann. Erstaunlicherweise zeigen diese Mutanten eine bessere Anpassung an Salz- und Trockenstress. Gemeinsam mit Kollegen am Agricultural Genetic Engineering Research Institute in Ägypten wollen wir mithilfe dieser Mutante, Gene finden, die für diese verbesserte Anpassung verantwortlich sind. Kennt man diese Gene, kann man danach über ein smart breeding genanntes Verfahren diese günstigen Genvarianten in gängige Sorten von Reis und Weizen einbringen. Dieses Verfahren beruht nicht auf gentechnischer Veränderung, sondern man nutzt die natürliche Sexualität der Pflanze - also klassische Kreuzung, nachdem man alte Sorten oder auch Wildverwandte nach diesen günstigen Genvarianten durchsucht hat. Das im Projekt entwickelte molekulare Wissen lässt sich also unmittelbar dafür einsetzen, die Züchtung von dürretoleranten Sorten gezielter und schneller zum Ziel zu bringen als früher, wo man nicht wusste, welche Gene man da bei der Kreuzung eigentlich eingebracht hat.

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