2014_08 Ein Chip für Pflanzenzellen
Das Pflanzenreich bietet mehr als eine Million Inhaltsstoffe, die nur hier vorkommen. Pflanzen haben diese Stoffe entwickelt, um damit andere Lebensformen (von Mikroben bis Menschen) für ihre Zwecke zu manipulieren. Kein Wunder, dass viele dieser Substanzen auch medizinisch aktiv sind.
Die technische Erzeugung dieser oft sehr komplex aufgebauten Wirkstoffe ist jedoch schwierig. Auch die Herstellung in Biofermentern steht vor Problemen, weil sehr oft unterschiedliche Pflanzengewebe zusammenarbeiten müssen, um diese Substanzen zu erzeugen.
Gemeinsam mit der Arbeitsgruppe von Dr. Andreas Guber am Institut für Mikrostrukturtechnik (IMT) des KIT, ist es uns in einem fünf Jahre dauernden Weg gelungen, mithilfe von mikrofluidischen Chips eine Art künstliches Pflanzengewebe zu bauen, mit dem die Erzeugung solcher Substanzen gelingen könnte. Die weitere Entwicklung dieses zum Patent angemeldeten mikrofluidischen Bioreaktors wird nun vom BMBF im Rahmen des Programms "Neue Produkte der Bioökonomie" gefördert. Projektbeginn ist August diesen Jahres.