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Klimakrankheit der Weinrebe aufgeklärt
Der Klimawandel fordert immer mehr Tribut, auch im Weinbau. Pilze, die auch im gesunden Rebstock siedeln und harmlose "Mitesser" sind, werden plötzlich zu Killern, wenn die Pflanze unter Klimastress gerät. Ein Rebstock, der bislang stark und produktiv dastand, kann dann binnen einer Woche zu einem Häuflein Elend zusammenbrechen (sogenannte Apoplexie). Eutypinose ist eine Form dieser Krankheit. Hier steht der Pilz Eutypa lata im Zentrum. Gemeinsam mit dem Institut für Biologische Wirkstoff-Forschung in Kaiserslautern konnten wir im Rahmen des Interreg-Oberrhein Projekts DialogProTec nun zeigen, dass hier der Stoff Eutypin verantwortlich ist. Wir konnten auch zeigen, welche molekularen Strukturen hierfür zentral sind, wenn man ein Sauerstoffatom an diesem Molekül reduziert, verschwindet die toxische Wirkung, dafür erscheint aber eine Wirkung auf die Mikrotubuli. Man kann sogar die Wirkung von Eutypin mit der reduzierten Variante ausmerzen. Dies zeigt, dass es einen Rezeptor geben muss. Eutypin wirkt also nicht als Gift, sondern es simuliert ein Signal, das in der Pflanze eine überzogene Immunreaktion auslöst, die mit einem Selbstmord der Zellen einhergeht. mehr zu DialogProTec...
Veröffentlichung 178. Guan PY, Schmidt F, Fischer J, Riemann M, Thines E, Nick P (2022) The fungal elicitor eutypine from Eutypa lata activates basal immunity through its phenolic side chains. Horticultural Res 9, uhac120 - pdf
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