08.09.2023: Gene und Umwelt.

 

In unseren bisherigen Arbeiten konnten wir zeigen, dass der peruanische kiwicha deutlich mehr der wertvollen ungesättigten Fettsäure Linolsäure bildet als der mexikanische Amarant. Wäre es möglich, diesen Amaranth auch hierzulande anzubauen und würde er dann ebenso viel Linolsäure hervorbringen. Um diese Frage zu beantworten, führten wir einen Anbauversuch unter drei klimatischen Szenarien durch - über Temperatur und Belichtung wurden an der Universität Hohenheim die klimatischen Verhältnisse von Mexiko und Peru nachgebildet und mit einer dritten Gruppe verglichen, die am KIT unter den Bedingungen Südwestdeutschlands angezogen wurden. Die Daten werden derzeit für eine dritte wissenschaftliche Veröffentlichung vorbereitet. Es sei aber schon einmal verraten, dass die klimatischen Bedingungen eine wichtige Rolle spielen, um die genetischen Vorteile von kiwicha zur Geltung zu bringen. Kontakt: Prof. Dr. Peter Nick

 

 

 

weitere Meldungen

AMOR - Amaranth, das Superfood der Inkas, neu betrachtet

AMaranth as source of Omega fatty acids and gluten free grains: Marker-assisted bReeding and cultivar selection to obtain functional healthy oils and raw materials for food-processing

Amarant war das Superfood der Inkas, ihre Wertschätzung für diesen Verwandten des bekannteren Quinoa war so hoch, dass sie die Pflanze sogar als Gottheit verehrten. Das war der Grund, warum die Spanier den Anbau von Amarant als "Götzendienst" unter Strafe stellten. Erst in den 1970er Jahren entdeckte der peruanische Wissenschaftler Luis Kalinowski einige Pflanzen, die von Indio-Familien für religiöse Zwecke heimlich angebaut wurden und begann dann, den Anbau von Amarant in Peru voranzutreiben.

Inzwischen ist Amarant auch hierzulande bekannt und wird, vor allem in gepoppter Form, als Bestandteil von Müsli, Riegeln oder gar Schokoladen vermarktet. Weniger bekannt ist jedoch, dass auch das Amarant-Öl sehr spannend ist. Vor allem die Entdeckung, dass es die sehr wertvollen Omega-3-Fettsäuren enthält, die wir sonst nur über Seefisch aufnehmen können, eröffnet ganz neue Perspektiven für die vegane Ernährung (nie wieder Fischölkapseln!).

In dem deutsch-peruanischen Gemeinschaftprojekt geht es darum, dieses Potential für die Ernährungsindustrie zu erschließen und gleichzeitig wissenschaftlich basierte Qualitätsstandards zu entwickeln, um so zu mehr Verbraucherschutz beizutragen.